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1324. November 1. Liegnitz (actum et datum).

Kal. Nov.

Bolezlaus, Herzog von Schlesien und Herr in Liegnitz, verlegt zum Nutzen der Armen und der Liegnitzer Bürger das polnische Recht, gemeinhin dy zude genannt, auf den Tag, an welchem das deutsche Recht durch seinen Liegnitzer Hofrichter in gehegtem Dinge gehalten wird, gleichfalls unter des Letzteren Vorsitz. Alle, jedwelcher Sprache und jedweden Standes, die Güter zu deutschem Recht besitzen, müssen vor seinem Liegnitzer Hofrichter im gehegten deutschen Dinge unweigerlich zu Recht stehen.

Z.: Stephan von Parchowicz, Heinrich von Sydlicz, Swola Budziwoi, Hartung Kule, Johann Rymberg, Johann Liegnitzer Hofrichter, Hellimbolt herzoglicher Hofnotar.


Aus dem Or. im Liegnitzer Rathsarchiv No. 26 abgedr. bei Schirrmacher, Liegnitzer Urkundenbuch S. 48/49, wo auch über das Siegel zu vergleichen. Ein früherer Abdruck aus Bitschen's Privilegienbuch bei Tzschoppe und Stenzel, Urkundensammlung S. 510. Es wäre auch möglich, dass eine andere Auflösung des Datums richtiger wäre, indem quarto zum Monatsdatum hinzugezogen würde; man erhielte dann den 29. Oktober 1320.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.